Hänsken uppen Tiune satt

(Ravensberger Platt, Brockhagen und Steinhagen)

Hänsken uppen Tiune satt
un flicke sik en Sgeo.
Da kamm son wacker Miaken,
Dat kaik sau nuiwe teo.

Miaken wen diu fruiggen wullt,
Dan fruigge diu met mui;
Ik häwwen blanken Daler,
Den will ik giewen dui.

Hans deo et nich, Hans deo et nich,
Et häf en sgoewen Feot.
Laegg Salbm up, laegg Salbm up,
Dan wert de Feot wier geot.

(Wie schreibe ich die Mundart meiner Heimat S. 85)

Hänsken satt up'n Schottsteun

(Lippe)

Hänsken satt up'n Schottsteun
un flicke süinen Scheoh,
do kam en wacker Meken
un keick seo nüiwer teo.

Meken! wenn diu fruiggen wutt,
seo fruigge müi;
ek häwwe'n blanken Daler,
den gieb'ek düi.

Meken! deo't nich, Meken, deo't nich,
heu hät en scheufen Feot.
Schmeer Salben up, schmeer Salben up,
dann wert heu wedder geot.

(Plattdeutsche in Lippe gang und gebe Redensarten S. 53 f.)
 

(Hänschen ist der Teufel, worauf der schiefe Fuß hindeutet.)


Quelle:

Wie schreibe ich die Mundart meiner Heimat? : ein Beitrag zur niederdeutschen Rechtschreibung und Mundartforschung auf der Grundlage der Ravensberger Mundart in Brockhagen und Steinhagen / Heinrich Stolte. - Leipzig : Otto Lenz, [1925]

Plattdeutsche in Lippe gang und gebe Redensarten, Redewendungen, Sprichwörter usw. / gesammelt von Korl Biegemann. - Detmold : Meyersche Hofbuchhandlung, 1919






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